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RdJ-Kleidung

Der RdJ-Einteiler und/oder das RdJ-T-Shirt können hier bestellt werden. Die Kosten für den RdJ-Einteiler belaufen sich auf 49,00 € bzw. 59,00 € (für Nicht-RdJoten) und für das RdJ-T-Shirt auf 20,00 €.

Der RdJ ist hundert Jahre alt geworden - und hat es gefeiert Drucken
Geschrieben von: Kurt Kroymann, Abitur 1953   

Nun haben wir also das 100-Jährige des RdJ in der Johanneums-Aula mit einem Festakt gefeiert. Es gab vor- und hinterher Gelegenheit, in der Ehrenhalle die alten Mitschwinger im Wanderruderboot oder bei Regatten wiederzusehen.

Natürlich wurden Reden gehalten. Herr Dr. Reimer, der rector iohannei, sprach als erster - er war als Direktor eines alt-ehrwürdigen Lehrinstituts angetan davon, dass der RdJ sich seiner immerhin hundertjährigen Tradition (nunmehr wieder) bewusst ist. Als Pädagoge war ihm ganz wichtig, dass sich der RdJ von jeher selbst verwaltet und daher sozusagen ein Hort des selbst-verantworteten Lernens ist. Einer Mahnung zu einer (kleinen) Satzungsänderung konnte er sich nicht enthalten - dort heiße es immer noch "der" Vorsitzende, aber es gäbe doch schon längst Mädchen im RdJ! Am Rudern fand er wichtig, dass jeder ohne lange Vorbereitungen damit beginnen könne - für Musiker etwa sei das ja völlig anders - und dass es ein Team-Sport sei.

Damit klang schon in seiner Rede an, was auch die anderen Redner bewegte. - Ihm folgte der Vorsitzende Des Hamburger & Germania Ruder Clubs, Herr Spamann, der sich vor allem der hundertjährigen "Symbiose" zwischen Club und RdJ widmete, stolz darauf, dass das Ehrenmitglied beider Vereine, Herr Dr. Oscar Ruperti, als Onkel des Hauptbeteiligten bei dieser Gründung, Harald Poelchau, sozusagen Geburtshelfer für den RdJ gewesen sei. Auch Herr Spamann betonte, wie wichtig die vom RdJ immer wieder hartnäckig verteidigte Selbständigkeit sei - der RdJ hatte sich ja anfangs sogar dagegen gewehrt, überhaupt einen Protektor, gar einen Lehrer als Protektor zu wählen, was ihm zunächst den Ausschluss von AAC-Regatten eingetragen hat. Er ging auch auf die Krisen ein, die das Gastfreundschaftsverhältnis Club/RdJ durchlebt hat, und versprach (ein wenig verlegen), dass Der Club sich in Bälde des Problems der Mädchen im RdJ besser annehmen werde (ein Anbau sei geplant, der auch ihnen dann einen vernünftigen Umkleideraum bieten solle). Wichtig war ihm, dass aus dem RdJ nicht nur Ruderernachwuchs für Den Club hervorgegangen ist, sondern auch eine Reihe namhafter Vorsitzender (er nannte Warnholtz, Sommer und de Castro). - Herr Dr. Schrader, der Vorsitzende des Johannitervereins, der sich jetzt Ehemaligenverein nennt, sprach einleitend davon, dass er schon als Schüler gemerkt hatte: Auf der Alster zu rudern lehrt einen, seine Heimatstadt Hamburg besonders zu lieben. Hauptaugenmerk seiner Rede war dann die Tatsache, dass der RdJ so etwas wie der Grossvater des Johannitervereins ist: Dieser ist 1926 von "Papi" Dr. Ulmer, einem jahrzehntelangen Protektor des RdJ, im Zusammenwirken mit Alten Herren (ehemaligen Mitgliedern) des RdJ ins Leben gerufen worden.

Danach kam eine musikalische Einlage. Der amtierende Protektor, Herr Gerhardt, leitet einen kleinen gemischten Johanniter-Chor, der mehrere schöne Chorsätze zum besten gab ("Come again" von John Dowland, "Light a candle" von Thomas Tynsdale und - später - "Abide with me" von A. Monk). Die beiden ersten leiteten über zur Ansprache der Vorsitzenden des RdJ - eines Mädchens also! Johanna Günzl schilderte frisch und fröhlich, wie sie sich in den RdJ hineingelebt hat.

"Spätestens nach der ersten Wanderfahrt, nachdem man ...unheimlich viel gegessen und gelacht hat, nachdem man etwa 30 km elbaufwärts gerudert ist - von Regen, Gewitter, Sonne, Anekdoten und Brombeerpflücken begleitet, wenn man in den Schleusen ... neugierigen Touristen zuwinkt und den Ehemaligen zuhört, wie sie unheimlich laut das Schleusenlied singen, und man vor Lachen beinahe aus dem Boot fällt, wird einem die Bedeutung des RdJ bewusst. Es ist der Zusammenhalt, das Für-einander-Einstehen, man baut Traditionen auf, die man nicht mehr vergisst, man erhält sie aufrecht und schreibt so seine eigene Geschichte, die bestehen bleibt, denn sie wird weiter erzählt. ...man lernt zu organisieren, zu betreuen, zu trainieren, zu helfen, für sich zu werben und Anhänger zu gewinnen. Man lernt, Wasserfest und Wanderfahrten zu durchdenken und zu planen, wobei man hierbei oft auch das Improvisieren lernt ... . Doch vor allem lernt man Teamfähigkeit. ... Einer unserer eifrigen Trainer (hatte die) Hauptdevise: '... taucht zusammen ein, zieht zusammen durch und hebelt die Skulls gemeinsam aus dem Wasser! Wenn jeder das irgendwie macht, kommt ihr kein Stück weiter ... Rudert ihr jedoch genau im Takt, ist jede von euch vierfach stark, und ihr könnt es mit den stärksten Konkurrentinnen aufnehmen.' Was ich da über das Rudern gelernt habe, wird mich prägen ..., so wie es Ruderer Generationen vor mir schon beeinflusst hat."

Ich bin nach der Feier mehrfach darauf angesprochen worden, dass ihre Rede eigentlich die beste gewesen sei - nun ja: Mädchen haben eben ihren besonderen Charme, aber sie war auch sehr erfrischend in der Fröhlichkeit und Begeisterung, die aus ihrem Vortrag herauszuhören waren.

Als letzter sprach Hans-Ulrich Seelemann; er ist der Vorsitzende des "Alte Damen und Herren Verbands" (ADHVb) des RdJ, der sogar seinen Namen schon darauf eingestellt hat, dass es ausser den Alten Herren auch Alte Damen gibt. Dies wird man bereits in dem zarten Alter, in dem einem das Abiturzeugnis ausgehändigt wird. Seine Ausführungen widmete er der RdJ-Geschichte, ihrem sportlichen Auf und Ab, ihren Nöten und Verlusten in den beiden Weltkriegen und dem jeweiligen Wiederaufbau. Danach wendete er sich nach einer Bemerkung für alle Zuhörer direkt an die derzeit aktiven RdJoten:

"Ich glaube, Sie merken, dass der RdJ kein normaler reiner Sportverein ist, sondern eben etwas Besonderes. Und ich hoffe, dass es dem RdJ gelingt, sich dieses Besondere zu erhalten. Hier seid ihr Mitglieder gefragt. ... Ihr seid der Verein! Natürlich sind wir Alte Damen und Herren jederzeit bereit, euch zu unterstützen. Aber die Hauptarbeit liegt bei euch. Es wird nicht immer einfach werden,  und ihr werdet auch immer mit Veränderungen zu kämpfen haben. Aber ... es lohnt sich, für den RdJ zu arbeiten und manchmal auch zu kämpfen! Die Schulreform, wie immer sie am Ende aussehen wird, wird den RdJ klar betreffen und verändern. Ich bin aber sicher, dass auch dieses Problem gemeistert werden wird."

Abschliessend kam er auf die Krisen im Verhältnis zum Club zu sprechen, aber auch auf die beiderseits freundschaftlichen Seiten dieses Verhältnisses. Der ADHVb ist für das Jahrhundert dieser guten Beziehung sehr dank-bar, was Seelemann zum Ausdruck brachte, indem er dem Vorsitzenden Des Clubs eine Silberschale überreichte, die das Horazzitat ziert: "Convivatoris, uti ducis, ingenium res adversae nudare solent, celare secundae." Eine Übersetzung hat man Dem Club nicht drauf gravieren lassen - sie wird wohl auch an dieser Stelle nicht gebraucht, sonst melde man sich (Tel. 040-30893093)!

Nach einer nochmaligen Chordarbietung folgte dann die Taufe eines Renndoppelvierers, den wir mit Mitteln des ADHVb und Spenden - auch des Johannitervereins - hatten anschaffen können - das erste Rennboot übrigens in der RdJ-Geschichte. Es heißt "Arete", wiederum nach einer Frau aus Odysseus' Umgebung - sie war die Gattin des Phäakenkönigs Alkinoos.
Den Imbiss für das abschließende gemütliche Beisammenstehen und Klönen hatten Mütter von RdJoten - gestützt auf ihre verdienstvoll erworbenen Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Tätigkeit für die Johanneums-Cafeteria - bereit-gestellt. Die letzten Teilnehmer mussten nach einer gewissen Überschreitung der mit dem Hausmeister verabredeten Zeit zum Aufbruch gemahnt werden; sie haben ihre Feier am Tag danach in Räumen Des Clubs fortsetzen können.

 

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